MARO feiert Jubiläum
Zehn Jahre – zehn Helden
Folge 6

„MARO war genau das, was ich gesucht habe“

von Jutta Baltes, 19.01.2023

Spatenstich für „sein“ Projekt: Für den damaligen Bürgermeister Franz Göbl, Mitte, ein guter Grund, sich zu freuen

Er steht stellvertretend für viele Bürgermeister, die die MARO im Laufe ihres Bestehens begleitet und unterstützt haben. Aber er steht auch für sich: Denn Franz Göbl hat die MARO eine ganze Menge zu verdanken. Der ehemalige Bürgermeister von Buch am Erlbach hat sich schon früh in besonderer Weise für genossenschaftliches Wohnen in seiner Gemeinde eingesetzt. Und er hat mitgeholfen, die damals junge MARO auf Regierungs- und Ministerien-Ebene bekannt zu machen. Klar, dass wir ihn in die Reihe unserer „Zehn Helden“ aufgenommen haben. Er antwortet auf unsere Frage, woran er sich besonders gern erinnert, so:

„Ich wollte damals mit dem Projekt „Demografiegerechtes Buch am Erlbach“ in den Jahren 2012 und 2013 ein ganzheitliches Ortsentwicklungskonzept erarbeiten. Und ich wollte dabei auch bezahlbaren Wohnraum schaffen für die Bevölkerung. Die Bucher Bürger und Bürgerinnen wurden an dem Entwicklungskonzept beteiligt, das in den Folgejahren viele Ideen und Neuerungen im Ort hervorgebracht hat. Das Projekt Mehrgenerationen-Wohnen in der Gastorfer Straße war jedoch von Anfang an mit eingeplant. Es gab einen Architektenwettbewerb, der öffentlich gefördert war. Bei dem Wohnprojekt war mir wichtig, bezahlbaren Wohnraum für die Bevölkerung zu schaffen und zum Beispiel Alleinstehenden und älteren Personen helfen zu können, preiswerten Wohnraum im Ort zu finden.  

Als damaliger Bürgermeister wollte ich von Beginn an, dass eine Genossenschaft das Bauprojekt übernimmt, aber die Genossenschaften im Umkreis haben sich nicht für Buch interessiert. Also habe ich im Internet recherchiert und bin auf die MARO Genossenschaft gestoßen. Es stellte sich heraus, dass das Konzept der MARO genau das war, was ich gesucht habe. Zuerst hatten die Vorstände Zweifel, ob sie das Projekt übernehmen können, weil Buch am Erlbach nicht in ihrem hauptsächlichen Einzugsgebiet liegt. Es war ein großer Glücksfall für uns, dass Inge Schmidt-Winkler dann doch zugesagt hat. 

Das Projekt in der Gastorfer Straße ist wirklich sehr gelungen. Die Architektur der Häuser, die hochwertige Ausstattung der Wohnungen, die Gemeinschaftsflächen mit dem großen Innenhof, der auch Bucher Bürger anzieht – das ist etwas Besonderes und es hat einen besonderen Wert für die Gemeinde. 

Im Minsterium haben wir zusammen ein großes Ansehen für die MARO erarbeitet. Wir durften unser gemeinsames Projekt in immer wieder bei verschiedenen Gelegenheiten im Ministerium und auch auf Einladung der Regierung präsentieren: Zum Beispiel, als die Broschüre ‚Zukunftsweisender Städtebau’ vm Bayerischen Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr Anfang 2021 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Buch am Erlbach ist mit dem Mehrgenerationen-Wohnen darin vertreten, als eines von insgesamt 21 Projekten. Auch der Bayerische Rundfunk hat sich schon für uns interessiert. Und auch heute noch haben wir ständig Besichtigungen und Nachahmer. Im Oktober kamen zum Beispiel vier Delegationen in die Gastorfer Straße. Auch eine zukünftige Gruppen aus 50 Architekturstudenten/innen aus Dessau und Regensburg interessierten sich dafür. Die Barrierefreiheit beginnt in der Tiefgarage mit den Aufzügen in die verschiedenen Gebäuden. Es sind 26 Wohnungen,16 davon gefördert. Bewohnt mit derzeit 16 Kids, Alleinerziehenden und Senioren.

Woran ich auch sehr gerne denke: Von Anfang an war da ein großes Vertrauensverhältnis und in der ganzen Zeit, die ich mit der MARO zu tun habe, ist mir immer nur Freundlichkeit und Sympathie entgegen gekommen. Wenn ein solches vertrauensvolles Miteinander entsteht, ist es einfach ein tolles Arbeiten. Das wird mir immer guter Erinnerung bleiben.“

Die übrigen Folgen der Serie Zehn Jahre – zehn Helden sind hier nachzulesen:
Folge 1: Martin Okrslar
Folge 2: Christine Fremmer
Folge 3: Jutta Ruffing
Folge 4: Marianne und Josef Geith
Folge 5: Rechtsanwalt Dr. Andreas Förster
Folge 7: Vlasta Beck