Dietramszell

Bestes Pflegekonzept in die Welt gebracht: „Wir können stolz sein“

von Jutta Baltes

Mit Elan und Begeisterung von Anfang an dabei: Margit Lätsch, links; Unterstützer unter sich: Hans Demmel und Leni Gröbmeier, recht.

Es lag sicher nicht nur am Bilderbuchwetter, dass die Einweihung des Projekts in Dietramszell Ende September eine richtig runde Sache wurde: Denn die besonders schöne Lage der beiden Häuser, die ansprechende Architektur,  die Anbindung der beiden Wohngemeinschaften ans Dorfleben – und das außergewöhnliche Engagement aller Beteiligten und Bewohner*innen machen bei allen Wetterlagen die besondere Atmosphäre des Projekts aus. 

Es waren die Bürgerinnen und Bürger des Ortes, die sich schon 2003 für die Errichtung einer Pflege-Einrichtung in Dietramszell aussprachen. Mit der Umsetzung des Plans wurde 2006 Waltraud Bauhof beauftragt, die zu dieser Zeit Seniorenbeauftragte der Gemeinde und Vorsitzende des Vereins Miteinander-Füreinander war. Und für sie stand damals schon fest: Die Wohnform der neuen Einrichtung sollte eine ambulant betreute Wohngemeinschaft sein. 

Eine große gemeinsame Anstrengung aller Beteiligten war nötig, um die Hindernisse aus dem Weg zu räumen, die die Realisierung des Projekts immer wieder hinauszögerten. Bei der Einweihungsfeier erinnerte Margit Lätsch, heutige Vorsitzende des Vereins, an einige Stationen dieses Wegs.

„Für mich ist heute ein wunderbarer Tag, ein vorgezogenes Erntedankfest“, betonte sie. „Wir können endlich die Früchte ernten, deren Samen wir und andere gesät haben“.

Als wichtige Unterstützer des Projekts hob sie Alt-Bürgermeister Hans Demmel, aber vor allem die frühere Rathauschefin Leni Gröbmeier hervor. Sie war es auch, die im Jahr 2016 den Kontakt zur MARO Genossenschaft herstellte, nachdem zwei Betreiber sich nach anfänglicher Zusage wieder von der Idee zurückgezogen hatten. 

Dass dann noch weitere Jahre ins Land gingen, bis die ersten Bewohner*innen einziehen konnten, daran erinnerte Martin Okrslar. Hindernisse und Bau-Stopps wegen Problemen mit der Entwässerung des Grundstücks,  wegen planerischer Mängel und einem schneereichen Winter 2018 / 19 waren zu bewältigen. 

Doch „alle kämpften wie die Löwen“, betont er.  Gemeinde, Landratsamt, der Verein Miteinander-Füreinander und auch örtliche Handwerksbetriebe hätten, so der MARO-Vorstand, „den Glauben an das Projekt nie verloren.“ Auch den Bewohnerinnen und Bewohnern des Projekts habe das Auf und Ab seiner Entstehungsgeschichte viel Geduld abverlangt. Dass sie sie aufbrachten, dafür sei die Genossenschaft besonders dankbar. Umso mehr wünschte er allen, dass sie gemeinsam das Leben in dem schönen Anwesen nun genießen könnten.

Über die aufwändige Arbeit im Angehörigen-Gremium der Demenz-Wohngemeinschaft „Klangstein“ berichtete Peter Wagstyl. Doch alle Bemühungen hätten sich gelohnt: „Wir haben eine Gemeinschaft gefunden im Gremium und es ist eine wunderschöne Wohngemeinschaft entstanden“.  

Besonderen Dank richtete er an das Team des Pflegedienstes „Bety“ – und auch an Vlasta Beck, die der Wohngemeinschaft mit Rat und Tat noch immer zur Seite steht. Er sei nach wie vor fest davon überzeugt, dass die ambulant betreute Wohngemeinschaft das „derzeit bestmögliche Pflegekonzept“ ist. Dass es gelungen ist, dies in Dietramszell in die Welt zu bringen, so Wagstyl, „darauf können wir auch ein bisschen stolz sein.“

Viele Zuhörer bevorzugten ein Plätzchen im Schatten

Strahlende Gesichter bei der Einweihungsfeier, von rechts nach links: Vlasta Beck, Gremiumsmitglied Peter Wagstyl. Margit Lätsch /Verein Füreinander, Martin Okslar, Matea und Elisabeta Pesik – Pflegedienst Bety, Anton Huber – stellvertretender Bürgermeister, die frühere Bürgermeistern Leni Gröbmeier, Waltraud Bauhof, Pater Bimo und Altbürgermeister Hans Demmel. 

 

 

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