Projektvorstellung in Wielenbach

25 neue Wohnungen und Vorfahrt für Fahrräder

von Jutta Baltes, 17.11.2022

Schon bevor die Projektvorstellung richtig losging war der Saal gut gefüllt

Noch schnell ein paar Stühle zusätzlich aufstellen musste Martin Okrslar bei der Projektvorstellung in den Wielenbacher „Grünbachstuben“. Denn knapp 50 Männer und Frauen wollten sich über den geplanten Bau der MARO im Ort informieren. „Damit habe ich gar nicht gerechnet“, sagte der Vorstand und freute sich über den großen Zuspruch zum neuen MARO-Projekt. In der Krottenkopfstraße sollen verteilt auf zwei Gebäude 25 Wohnungen entstehen –  18 davon sind EOF-gefördert.

Viel gab es für den Vorstand in den knapp zwei Stunden zu berichten: Über Mietpreise und Fördergrenzen für die einkommensorientierten Hilfen des Freistaats, Bauqualität und Ausstattung. Auch auf den MARO-eigenen Bewohnerprozess ging der Vorstand ein. Ausgiebig erläuterte er, dass sich in den Hausgemeinschaften der MARO Menschen zusammenfinden, die nicht nur wohnen – sondern vor allem gemeinschaftlich zusammen leben wollen. 

In Wielenbach setzt die Genossenschaft auf ein besonderes Mobililtätskonzept, das für die beiden Gebäude einen riesengroßen Radlkeller mit 66 Stellplätzen vorsieht. Hintergrund: Die Gemeinde Wielenbach ist für die MARO von ihrer Stellplatzverordnung abgerückt. Das bedeutet, dass in der Tiefgarage nur 25 PKWs – also rechnerisch ein Auto pro Wohnung –  Platz finden müssen. Dazu kommen neun oberirdische Stellplätze, die vor allem für Besucher gedacht sind. Insgesamt ergeben sich damit nur etwa halb so viele Stellplätze wie eigentlich in Wielenbach üblich. Okrslar: „Da gab es viele Diskussionen im Gemeinderat.“

Natürlich gibt es für den Stellplatz-Verzicht einen Ausgleich: Der große Fahrradkeller gehört dazu und das E-Lastenrad, das es in fast allen MARO-Projekten gibt. Außerdem wird der MARO Partner „CarSharing Pfaffenwinkel“ – auf zusätzlichen Stellplätzen – gleich zwei Fahrzeuge auf dem Gelände des Projekts bereit stellen. Diese stehen den künftigen Bewohnerinnen und Bewohner zur Verfügung. Zudem hat die Gemeinde darauf bestanden, dass eine Ausgleichszahlung geleistet werden muss, sollte es langfristig mehr als 25 Fahrzeuge im Haus geben. 

Das ist nicht nur nachhaltig und umweltfreundlich – das Mobililtäts-Konzept wirkt sich positiv auf den Geldbeutel aller im Projekt aus: Denn die eingesparten Baukosten von sage und schreibe 1,5 Millionen Euro für die eigentlich vorgeschriebene größere Tiefgarage werden den Mieten zugeschlagen und senken diese damit deutlich. 

Auch beim Thema „Energie“ beschreitet die Genossenschaft in Wielenbach neue Wege: Zum ersten Mal wird in einem MARO-Haus eine Wärmepumpe für die Heizung sorgen, ergänzt durch eine entsprechend großzügig ausgelegte Photovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung im Mieterstrom-Modell. 

Wielenbachs Bürgermeister Harald Mansi, hob die gute Zusammenarbeit mit der MARO-Genossenschaft, die er als „Traumpartner“ bezeichnete, hervor. Der Gemeinderat und alle Beteiligten seien einen mutigen Weg gegangen, um in Wielenbach die Idee eines Mehrgenerationen-Projekts mit gefördertem Wohnraum umzusetzen. Er wünschte sich und allen neuen Mieterinnen und Mietern, dass sie wirklich Ende 2024 einziehen können – in, so Mansi, „die schönste Wohnform, die es auf der Welt gibt.“

Wielenbachs Bürgermeister Harald Mansi schürte die Vorfreude und Martin Okrslar erläuterte das Mobilitäts-Konzept

 

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