Tag des offenen Denkmals

MARO und Historischer Verein Wolfratshausen gewährten Einblicke ins Alte Krankenhaus

von Jutta Baltes, 03.11.2022

Riesengroßer Andrang: Viele Besucher*innen aus nah und fern interessierten sich für „das Geschichte der Geschichte“ im Alten Krankenhaus. Fotografie: Justine Bittner, MARO

Gutachter Dr. Gerald Dobler erklärte bei einer der drei Führungen die Schätze des Denkmals

Schon eine ganze Weile bevor die Tür beim Tag des offenen Denkmals pünktlich um 11 Uhr aufgemacht werden konnte, stauten sich ungeduldige Besucherinnen und Besucher aus nah und fern vor dem Alten Krankenhaus in Wolfratshausen. „Wir waren alle ziemlich überrascht!“, sagt Magdaléna Matejkova. Sie ist bei der MARO für Marketing und PR zuständig und hat mit viel Liebe und Akribie für den Rahmen und auch die Sicherheit der Veranstaltung gesorgt. Der andere – und hauptsächliche – Part des „Wir“ gehörte dem Historischen Verein in Wolfratshausen, der die geschichtlichen Fakten und die Bedeutung des alten Gebäudes mit ausgedehnten Führungen und in vielen vielen Gesprächen zutage treten ließ. 

Schon Anfang des Jahres war klar, dass MARO und Historischer Verein Wolfratshausen an einem Strang ziehen und den Tag des offenen Denkmals zusammen stemmen wollten. Jedes Jahr im September öffnen Denkmäler unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz in der ganzen Republik am selben Tag ihre Tore – und dieses Jahr war klar: Das Alte Krankenhaus muss gezeigt werden. 

„Das Geschichte der Geschichte“ hat Magdaléna Matejkova die Veranstaltung genannt – und der Gedankenstolperer, den dieser Titel hervorruft, war gewollt. „Geschichte“, erklärt sie, „ist immer das Aufeinanderschichten von Geschichten“. Im Alten Krankenhaus – das ja, wie das gesamte MARO-Projekt noch Baustelle ist –  ist das durchaus wörtlich zu nehmen: Die Reste der Fresken, die Gutachter Dr. Gerald Dobler fand, waren 200 Jahre lang buchstäblich unter Schichten aus Farbe und Putz verborgen.

Weil die MARO das Gebäude nun für eine neue Bestimmung restauriert und vorsichtig und im Einvernehmen mit dem Denkmalschutz verändert, kamen die Schätze erst zutage. Dass das Gebäude überhaupt gerettet wurde und nicht  – wie vor Jahren geplant – der Abrissbirne zum Opfer fiel, war und ist jedoch bekanntermaßen der große Verdienst des Historischen Vereins Wolfratshausen. 

Magdaléna Matejkova freut sich, dass so viele Besucher den Weg in das Gebäude gefunden haben. Dass es noch Baustelle ist, machte die Organisation für sie nicht gerade einfacher. Schließlich war sie für die Sicherheit der vielen Besucher verantwortlich. „Die Handwerker waren sehr hilfsbereit und haben aufgeräumt und sauber gemacht. Aber ohne eine sorgfältige letzte Kontrolle am Sonntagmorgen hätte ich die Türen nicht geöffnet“, sagt  Magdaléna Matejkova. 

Dass das Interesse so groß war, ist für sie leicht erklärbar: Viele Wolfratshauser Bürger und Bürger*innen hatten das Alte Krankenhaus und seine bisher verborgenen Schätze noch nie zu Gesicht bekommen. Und ist alles erst einmal fertig restauriert und vermietet, wird das auch nicht wieder möglich sein. 

Die Besucher konnten aber nicht nur alte Fresken bewundern – sie wurden von Magdaléna Matejkova auf Zeitreise geschickt. Zum Thema „Pläne für die nächste Schicht“  wurden Einblicke in das Büro des Architekten und den Ruheraum der Handwerker gewährt, außerdem hatte sie einen der Räume sogar mit ihren eigenen Möbeln als Wohnzimmer gestaltet. „Das sind für mich die Schichten aus Geschichten, die künftig noch kommen“. 

Besonders schön: Die Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Historischen Vereins Wolfratshausen war, so die MARO-Mitarbeiterin, immer unkompliziert und sehr harmonisch. „Man spürt einfach die Begeisterung, die sie für ihre Themen haben, und es hat sehr großen Spaß gemacht mit dem Verein zusammen etwas so Schönes zu schaffen.“


„Pläne für die nächste Schicht“: Einblick ins Planer-Büro und Ausblick in die Zukunft

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert