Demenz-Wohngemeinschaft Unterhaching

Gut vernetzt und viel geschafft – Gremium zieht Bilanz

von Jutta Baltes, 12.05.2022

Das Gremium hat Einfluss auf den Alltag in der Demenz-Wohngemeinschaft.

Ein knappes Jahr Engagement im Angehörigen-Gremium liegt hinter ihr. Für die Sprecherin der Demenz-Wohngemeinschaft in Unterhaching und alle Mitglieder des Gremiums waren diese Monate mit vielen Aufgaben vollgepackt, sie waren anstrengend und arbeitsreich. Aber die Bilanz der Sprecherin fällt rundherum positiv aus: „Wir haben die Anfangszeit sehr gut geschafft. Das Schöne dabei ist ja, dass wir das Leben der an Demenz erkrankten Menschen aktiv mit gestalten können.“

Die Demenz-Wohngemeinschaft ist mit ihren zehn Zimmern und den Gemeinschaftseinrichtungen Teil des Mehrgenerationen-Projekts „Biberbau an der Stumpfwiese“ der MARO. Es wurde im Juni 2021 fertiggestellt und bezogen. Und wie bei allen MARO-Wohngemeinschaften sind die Angehörigen oder Betreuer der Bewohnerinnen und Bewohner im Gremium vertreten und bestimmen damit das Leben in der Wohngemeinschaft selbst. Und zwar in allen wichtigen Belangen – von der Auswahl des Pflegedienstes bis zur Entscheidung über das Essen. Einen Betreiber wie in anderen Einrichtungen gibt es in einer Wohngemeinschaft unter dem Dach der MARO Genossenschaft nicht. 

Eine der wichtigsten Voraussetzungen, damit Gremiumsarbeit gelingen kann, ist für die Sprecherin aus Unterhaching, dass die Angehörigen miteinander reden können. „Wir sind wahnsinnig stolz darauf, dass wir unsere Kommunikation so gut aufgestellt haben und uns so sehr gut vernetzen konnten“, sagt sie. 

Der Austausch unter den Angehörigen habe dabei von Anfang an gut geklappt. Nicht zuletzt deswegen, weil von Beginn an auch digitale Strukturen aufgebaut wurden. So habe das Gremium etwa beschlossen, auch für die Pflegekräfte einen „kurzen Draht“ zum Gremium zu ermöglichen: Es wurde ein Handy angeschafft. Es hat in der Wohngemeinschaft einen festen Platz und kann von den Pflegekräften genutzt werden, die gerade Dienst haben. So können Probleme und Fragen ohne Umweg sofort besprochen werden. Nichts läuft auf, alles kommt direkt auf den Tisch. „Wir haben wirklich einen guten und regen Kontakt untereinander“, freut sich die Gremiumssprecherin. 

Natürlich sei geplant, dass man die digitalen Möglichkeiten der von der Genossenschaft eingerichteten „MARO-Cloud“ nutze. Die Umstellung sei im Gange. Schließlich, so die Sprecherin, „ist das Angebot auch für die Bedürfnisse des Gremiums hilfreich und sehr gut“. 

Zur Organisation des Lebens in der Wohngemeinschaft gehört aber nicht nur eine funktionierende Kommunikation. Damit die viele Arbeit, die die Angehörigen leisten, auf mehrere Schultern verteilt wird, wurden in Unterhaching Zuständigkeiten geschaffen: So gibt es jeweils „Kümmerer“ für die Themen Finanzen, Gestaltung des Essensplans, Ambiente und Deko sowie Garten, es gibt einen Müllbeauftragten, der auch den Austausch mit den Bewohner*innen des Wohnprojekts managt und eine Technik-Task-Force.

Die Sprecherin freut sich, dass die Zusammenarbeit so gut klappt. Großen Anteil daran habe aber auch Moderatorin Vlasta Beck. Denn die Fachfrau habe den Angehörigen zur Seite gestanden – in allen Belangen, von Anfang an und bis heute. Nach einem halben Jahr, habe sich das Gremium einen „Review-Workshop“ gewünscht, der viele Fragen aus der ersten Zeit der Gremiums-Arbeit beantworten konnte.

Was für alle bei aller Arbeit im Mittelpunkt steht, ist für die engagierte Gremiumssprecherin so klar wie einfach: „Wir wollen das Leben für unsere Angehörigen so schön wie möglich machen.“

 

Das schlechte Wetter vertriebAuch beim Garten reden die Angehörigen mit. | Tania Schmid Fotografie

 

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