Vlasta Beck erklärt:
Interesse an einem Platz in der Wohngemeinschaft? So geht’s!
von Jutta Baltes, 22.09.2023
Die Küche in der MARO Demenz-Wohngemeinschaft in Unterhaching
Informationen, Informationen und nochmals Informationen – das erwartet eine Person, die sich bei der MARO für einen Platz in einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft interessiert. Sechs Demenz-Wohngemeinschaften hat die Genossenschaft bis jetzt gebaut, zwei weitere sind gerade in Landsham im Bau und noch einige mehr in Planung.
„Die bestehenden Demenz-Wohngemeinschaften sind ein Selbstläufer“, sagt Vlasta Beck, die für die Wohngemeinschaften bei der MARO zuständig ist. „Aber bei neu gebauten Wohngemeinschaften dauert es etwa ein Jahr, bis sie sich etabliert haben.“
Vlasta Beck kennt sich aus: Sie kümmert sich weit dem Bestehen der MARO um alles, was mit der besonderen Wohnform bei der Genossenschaften zu tun hat, also auch um Akquise und Neubelegung der Zimmer.
Jede Person, die sich für einen Platz in einer der Wohngemeinschaften interessiert, landet also zwangsläufig irgendwann bei ihr. Was nach einem ersten Kontakt geschieht, erläutert sie gerne.
Grundsätzlich muss ein neuer Bewohner oder eine neue Bewohnerin zwei Voraussetzungen erfüllen: Er oder sie muss Mitglied der MARO sein und einen örtlichen Bezug zum Standort der Wohngemeinschaft haben. Das schreibt die Satzung der MARO vor – es sind Richtlinien, die auch bei der Vergabe von Wohnungen der MARO gelten.
Wer sich bei Vlasta Beck meldet, wird natürlich zuerst einmal nach den Umständen befragt, nach der Person, die einziehen soll und warum eine Unterbringung in einer Wohngemeinschaft gewünscht wird.
Gleich danach gibt es dann eine Menge Informationen: Über das Konzept der MARO, über Kosten und darüber, welche Aufgaben auf die Angehörigen des an Demenz erkrankten Menschen zukommen. Denn: Demenz-Wohngemeinschaften der MARO haben keinen Träger, stattdessen bilden die Angehörigen ein Gremium, das das gesamte Leben in der Einrichtung bestimmt. Das bedeutet viel Engagement und Arbeit für die Angehörigen. Vlasta Beck: „Wir wollen, dass die Menschen ganz genau wissen, was auf sie zukommt“
Diese Informationen gibt es deshalb auch schriftlich, Konzept und eine Musterberechnung der Kosten werden an Interessenten versandt. „Flyer haben wir inzwischen ganz abgeschafft – auch aus Umweltschutzgründen“, sagt die Fachfrau. „Aber ich verweise immer auf die vielen Infos, die es auf der MARO Webseite und im Blog gibt“. Tatsächlich würden immer mehr Menschen sich hier schon im Vorfeld informieren. „Es gibt immer mehr Bewerber, die sich auf die Angebote auf der Webseite beziehen – vor allem die Videos, die wir gedreht haben, sind sehr beliebt“.
Besonders viele konkrete Eindrücke gibt es jedoch bei den Besichtigungen, die Vlasta Beck anbietet. Dafür besucht sie mit interessierten Angehörigen genau die Wohngemeinschaft, die für sie auch tatsächlich infrage kommt. Natürlich dienen diese Besichtigungen dazu, die Räumlichkeiten kennen zu lernen, vor allem aber sollen sie Einblick in den Alltag der Wohngemeinschaft geben.
Bei den Besichtigungen wird sich demnächst etwas ändern. Bis jetzt waren diese Termine eine Frage der persönlichen Absprache. Doch das, so Vlasta Beck, „ist schon aus Umweltgründen nicht mehr vertretbar“. Schließlich reiste sie zu jedem einzelnen Termin extra an. Ab Herbst wird gebündelt: Bestimmte Besuchs-Tage werden für bestimmte Wohngemeinschaften vorgesehen sein. Sobald das neue System eingeführt ist, wird es auch hier im Blog weitere Informationen dazu geben.
Wer nach allen Informationen noch immer an einem Platz interessiert ist, der kommt auf eine Warteliste: Etwa 25 bis 30 Namen sind für jede der sechs bestehenden Demenz-Wohngemeinschaft vermerkt. Wird in einer davon ein Zimmer frei, dann telefoniert Vlasta Beck die Namen ab. „Fünf oder sechs bleiben dann meistens übrig“, berichtet sie. Die anderen Namen bleiben auf der Liste für die fragliche Wohngemeinschaft stehen. Denn: Bei den meisten Interessent*innen dauere es etwa ein Jahr, bis sie sich für eine Unterbringung ihres erkrankten Angehörigen außerhalb der eigenen vier Wände entscheiden“. Meist würden sie in häuslicher Pflege versorgt – und oft übersteige das die Kräfte der pflegenden Familienmitglieder schon seit längerer Zeit. Aber den Angehörigen abzugeben, sei immer auch eine schwerer Entschluss.
Eines möchte Vlasta Beck aber klarstellen: „Wir verstehen uns nicht als Konkurrenz zu anderen Einrichtungen“, betont sie. „Die Wohngemeinschaften sind eine ganz eigene Wohnform und man muss sich ganz bewusst für sie entscheiden.“
Ist eine solche Einrichtung noch im Bau so wie gerade in Landsham, beginnt Vlasta Beck schon möglichst früh, sie in der Region bekannt zu machen. „Ich rühre dann schon die Werbetrommel“, sagt sie. Für bestehende Wohngemeinschaften ist das nicht mehr nötig, die Wartelisten sind gut gefüllt, und immer wieder gibt es neue Anfragen. „Darüber freue ich mich wirklich!“, sagt sie. Und: „Die meisten Menschen erfahren durch Bekannte von den Einrichtungen – aber immer öfter auch durch die Medien der MARO“.
Dass die MARO Genossenschaft sich mit der Wohnform ambulant betreuter Wohngemeinschaften auskennt, hat sich aber inzwischen auch bayernweit bis auf Ministeriumsebene herumgesprochen. Nicht umsonst werden Vlasta Beck und auch MARO Vorständin Inge Schmidt-Winkler bei einschlägigen Veranstaltungen immer wieder um ihre Expertise gebeten – ob sie als Referentinnen auftreten oder selbst im Namen der MARO einladen.
Wer sich für einen Platz in einer der MARO Demenz-Wohngemeinschaften interessiert, bekommt von Vlasta Beck alle wichtigen Informationen