MARO Mehrgenerationen-Wohnen „Eglwies“ in Prien

Spende ging diesmal an den Frauennotruf Rosenheim

von Jutta Baltes, 21.12.2023

Karin Gack /links strahlt: Sie freut sich über die Spende aus Prien, die Birgit Weber über’s Jahr erkocht hat.

„Es macht mir viel Freude“, sagt die engagierte Köchin, die im gerade zu Ende gehenden Jahr insgesamt 26 Mal am Herd gestanden hat. Zwischen 14 und 20 Portionen hat sie jedes Mal gekocht, und sie findet, dass das Hantieren mit den großen Töpfen richtig Spaß macht. 

Wer sich zu den Sonntagsessen einfindet? „Es gibt einen harten Kern“, sagt Birgit Weber, und die allermeisten Esser kommen aus der Hausgemeinschaft. Aber: Dass es alle 14 Tage freitags hier Essen gibt, hat sich auch schon herumgesprochen, vier Nachbar*innen aus der Umgebung melden sich regelmäßig zu den Essen an. 

Was es gibt? Birgit Weber: „Man kann sich auch etwas wünschen, wenn man möchte“. Doch in der Regel bestimmt sie den Speiseplan, stellt ihre eigenen Ideen aber auch zur Wahl. „Der Renner“, sagt sie lachend, sei ihr spezieller Karottensalat, dem die Essensgäste irgendwann sogar einen Namen gegeben haben. „Der Eglwieser“ hat sogar ein geheimes Rezept, das die Köchin unter keinen Umständen bekannt geben will. 

An diesem Sonntag sind es aber nicht nur die üblichen Gäste, die gekommen sind. Dieses Mal ist auch Karin Gack mit dabei. Die Vorsitzende des Frauen- und Mädchennotrufs Rosenheim e.V. nahm Mitte Dezember den Spendenscheck von Birgit Weber entgegen. 700 Euro haben die Essensgäste ins Sparschwein gegeben, der gesamte Betrag wird gespendet. 

Denn: Birgit Weber zahlt die meisten Lebensmittel aus eigener Tasche, kleinere Sachspenden gibt es zudem aus dem „Biofair“-Supermarkt in Raubling. Denn bio und möglichst frisch, betont die engagierte Köchin, soll es schon sein. Etwas anderes kommt nicht in ihre Töpfe – da ist sie eisern. 

„Solche Initiativen begeistern mich immer besonders“, sagt Karin Gack. Natürlich sei der Frauen- und Mädchennotruf Rosenheim e.V. sehr froh über die Spenden großer Firmen und Organisationen, die neben den öffentlichen Zuschüssen ein wichtiger Bestandteil der Finanzierung des Vereins sind. Aber Aktionen wie die von Beate Weber liegen der Vorsitzenden des Vereins, Karin Gack dennoch besonders am Herzen. „Diese Menschen engagieren sich das ganze Jahr über, um uns unterstützen zu können“, sagt sie, „und das ist schon sehr besonders!“

Auf die Frage, ob sie auch im Jahr 2024 die Kochaktion fortführen möchte, antwortet Birgit Weber mit einem schon fast empörten „Jaaaa!“. Nicht mehr am Herd zu stehen und ihre Gäste nicht mehr zu bewirten, kommt für sie nicht infrage. „Die Leute würden das auch gar nicht akzeptieren“, sagt sie. Außerdem: „Ich freue mich auch darauf. Es ist immer so eine gemütliche Runde!“

Zur Info:
Der Frauen- und Mädchennotruf Rosenheim e.V. berät und begleitet Frauen, die von häuslicher Gewalt betroffen sind oder waren, sowie Frauen, Jugendliche, Mädchen und Jungen, die von sexualisierter Gewalt betroffen sind. Ein Team von hauptamtlichen Sozialpädagoginnen wird unterstützt von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen. Die Klientinnen kommen aus der Stadt und dem Landkreis Rosenheim. Außerdem widmet sich der Verein der Prävention: Kinder und Jugendliche werden in speziellen Kursen an Schulen für das Thema sensibilisiert. Auch Workshops für Fachkräfte, Lehrerinnen und Lehrer sowie Mitarbeiter*innen von Kindergärten und Kindertagesstätten werden regelmäßig angeboten. 
https://frauennotruf-ro.de/

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