Karlsfeld Bayernwerkstraße

Blickfang Servicewand erfüllt viele Aufgaben auf einmal 

von Jutta Baltes, 05.01.2023

Die Servicewand ersetzt eine klassische „Lärmschutzwand“ wie sie im Vordergrund zu sehen ist. Projektleiterin Sabine Lenk hat diese interessante Perspektive aufgenommen

Die Gemeinde wünschte sich einen Blickfang – und in Karlsfeld in der Bayernwerkstraße ist er nun gerade im Bau. Da sich die Gebäude der MARO an exponierter Stelle am Ortsrand befinden, sollte eine besondere und individuelle Gestaltung her. 

Das ist gelungen: Wie schon jetzt trotz der allgemeinen Baustellen-Situation zu sehen ist, gibt die so genannte „Servicewand“ ein interessantes Bild ab. Durch die Kunststoffpaneele, die der Wand vorgebaut sind, wird die Einförmigkeit des Bauwerks unterbrochen, und die Farbgebung mit verschiedenen Grüntönen tut das ihre dazu. Je nachdem, wie der Lichteinfall ist, und an welcher Stelle man steht, schimmert das Muster in etwas anderer Form unter den Paneelen hervor. Schon jetzt ist gut vorstellbar, dass die Einblicke sich nochmals verändern können, wenn die eigentlichen Wohn-Gebäude bezogen sind. Dann nämlich dringt abends durch die Laubengänge und beim Werkstattraum auch Licht von innen nach außen, sofern Bewohner*innen sich dort aufhalten.

Die Servicewand schirmt die Gebäude mit Wohnungen und Gemeinschaftsraum zur Straße hin ab. Sie wird nicht beheizt und erfüllt dabei gleich mehrere Funktionen: Ihre Hauptaufgabe ist Schutz vor Lärm. Immerhin führt eine vielbefahrene Bahnstrecke direkt am Grundstück vorbei und auch die Bayernwerkstraße ist keine ruhige Anliegerstraße mit wenig Verkehr. 

Die zweite Funktion, die die Wand erfüllt: Sie ist Garage. Von den Einfahrten aus werden die PKWs der Bewohner*innen mittels Autolift hochgehoben und auch gleich „eingeparkt“. Das spart Platz, so dass ingesamt 17 Stellplätze zur Verfügung stehen. 

Doch damit nicht genug: In der Service- und Lärmschutzwand sind noch mehr Funktionsräume untergebracht:  Keller-Ersatzräume für die 17 Wohnungen zum Beispiel, ein großer Pelletbunker, ein Heizungs- und Technikraum, ein Abstellraum für Kinderwagen, ein großer Raum, über dessen Nutzung die künftige Hausgemeinschaft entscheiden kann und ein Hausmeister-Raum, in dem zum Beispiel Streusalz oder Ersatzfliesen aufbewahrt werden können.

Die so genannte „Vorhang-Fassade“ ist übrigens aus Polycarbonat. Auch praktisch: Die einzelnen Paneele könnten bei Bedarf auch noch nach vielen Jahren einfach ausgetauscht werden. Und: Sie sind recycelbar. 

In Karlsfeld entstehen 17 Wohnungen, im Sommer soll eingezogen werden

 

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