Digitales Angebot bei MARO

IT-Beauftragte helfen bei Problemen mit der MARO-Cloud

von Jutta Baltes

„Einstweilen vielen Dank für die Hinweise“ – dieser Satz war vor wenigen Tagen im MARO-eigenen Chatraum der AG Digitalisierung zu lesen. Er stammt vom IT-Beauftragten aus dem MARO-Projekt in Penzberg, der sich auf dieser Plattform Hilfe und Rat geholt hat. Anlass war, dass eine Bewohnerin ein Problem damit hatte, die App für den MARO-internen Messenger auf ihr Handy zu laden. 

IT-Beauftragte? Digitalisierung? MARO-Chat? Ungewöhnliche Begriffe für eine Genossenschaft, die Häuser für nachbarschaftliches und bezahlbares Wohnen und Demenz- und Pflege-Wohngemeinschaften baut? 

Nicht bei der MARO. Denn im Namen der Genossenschaft steckt das Wort „Miteinander“ bekanntlich schon drin – und der Aufbau echter Hausgemeinschaften, in denen die Bewohner*innen miteinander in Kontakt kommen, ist eine der wichtigen Aufgaben, der sich die MARO verschrieben hat.

Um diesen Kontakt zu erleichtern und digital zu ermöglichen – und auch, um den Austausch zwischen den Häusern und mit den Mitgliedern der Arbeitsgruppen in der MARO Community zu verbessern, wurde die MARO-Cloud eingerichtet. Martin Okrslar hat sie zusammen mit Mitgliedern der AG Digitalisierung in den vergangenen Monaten umgesetzt. Besonders daran: Die Daten aller User sind in dem geschlossenen System bei allen Anwendungen absolut sicher aufgehoben.

Die Plattform und ihre Möglichkeiten wurden bereits den meisten Bewohner*innen vorgestellt – und es wurde auch schon darüber berichtet.

Neu ist, dass nun die ersten IT-Beauftragten in den Hausgemeinschaften ihre Arbeit aufgenommen haben. Zwei davon soll es in jedem Haus geben, sie stellen neuen Bewohnerinnen und Bewohnern das digitale Angebot der MARO vor, sind direkte Ansprechpartner*innen und geben konkrete Hilfestellungen, wenn ein Problem auftaucht. Sie leisten also ganz aktive Nachbarschaftshilfe, für die sie einen Zeit ihrer Freizeit investieren.

„Wir sind hier noch ziemlich am Anfang“, sagt der IT-Beauftragte aus Penzberg, es gehe vor allem darum, der Hausgemeinschaft das digitale Angebot näher zu bringen und erste Hürden zu überwinden. Weiß auch er mal nicht weiter, dann wendet er sich eben an die anderen IT-Beauftragen in der Chatgruppe. Und gemeinsam wird immer ein Weg gefunden. 

„Wir sind wirklich privilegiert“, findet er. „Die MARO hat ein außergewöhnliches Angebot geschaffen, mit dem die Voraussetzungen für unseren Austausch verbessert wurden.“ Ganz besonders für ihn ist, dass Applikationen genutzt werden, die abseits von WhatsApp & Co. und großen kommerziellen Cloud-Anbietern zum Ziel führen. „Es sollte immer ganz oben stehen, sich von Digitalgiganten unabhängig zu machen.“

Das gesamte Angebot liegt in einer eigenen Cloud auf einem Server in Deutschland, es wurde ein Anbieter gefunden, der persönlich ansprechbar und auch bereit ist, die Ideen von MARO und AG umzusetzen. Und: Es ist breit aufgestellt. Neben der Cloud, in der die Hausgemeinschaften alle wichtigen Dokumente und Protokolle ablegen können, gibt es ein Tool für Online-Meetings, eines für Umfragen – und einen Messenger-Dienst, der ganz ähnlich wie WhatsApp oder Signal funktioniert – nur dass er keine „unerwünschten Nebenwirkungen“ im Bereich Datenschutz hat.

„Der Chat wird bei uns am meisten genutzt“, berichtet der Bewohner, der im Projekt „Am Biberbau“ in Unterhaching zusammen mit einer Nachbarin die Aufgabe des IT-Beauftragten übernommen hat: „Kommunikation ist für uns das Wichtigste und im Chat hat man schnell eine Nachricht geschrieben“. Wer gerade einen Kuchen macht und mittendrin merkt, dass er zu wenig Mehl im Haus hat, wer ein Paket angenommen hat, einen Rat braucht – oder wer sich gerne zum Tischtennis-Spielen verabreden will, der findet hier schnell und unkompliziert Resonanz und Hilfe.

In der nächsten Hausversammlung wollen die Unterhachinger nun darüber reden, wie das System auf den Bedarf der Hausgemeinschaft und auf die Wünsche einzelner Nachbar*innen angepasst werden kann. „Aber keine Sorge“, lacht der IT-Profi, „wir sprechen nicht ausschließlich über den Chat – wir reden auch viel persönlich miteinander!“

Natürlich ist er als engagierter Mitentwickler des digitalen MARO-Angebots besonders stolz darauf, dass das Thema Datenschutz darin einen zentralen Stellenwert hat: „Die MARO Cloud wird ausschließlich mit Open-Source-Software betrieben und DSGVO-konform in Deutschland gehostet.“ Von den weit verbreiteten „datenschutzfeindlichen Messengern“ sei man deshalb auch ganz bewusst abgerückt.

Auch in den Projekten, die sich noch im Bau befinden, hat die Suche nach IT-Beauftragten längst begonnen. Schließlich steht das Thema ganz am Anfang des MARO-Bewohnerprozesses, wird also schon lange vor Fertigstellung und Einzug vorgestellt. In der neuen Hausgemeinschaft in Landsham beispielsweise haben sich schon zwei IT-Beauftragte gefunden. „Es ist erstmal wichtig, dass alle einen Zugang zur MARO-Cloud bekommen.“, sagt einer von beiden. Zwar habe es kleinere Probleme bei der Anmeldung gegeben, „aber es gibt bisher niemanden, der gar nicht damit zurecht kommt.“ 

Er jedenfalls begrüßt das Angebot: „Ich finde es zeitgemäß. Und ich denke, dass wir alles aktiv nutzen werden, sobald wir eingezogen sind.“

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